Mittwoch, 9. Mai 2007

MUTTERTAG

An jedem 2. Sonntag im Mai ist Muttertag. Schon Wochen vorher erinnert die Blumen-, Süssigkeiten- und Kosmetikindustrie daran, unserer Mutter Geschenke oder einen ganzen Tag zu widmen.

Aber wo liegt der eigentliche Ursprung des Muttertages? Im alten Griechenland. Die Urmutter dieses alten Brauchtums ist die Göttin Rhea, Mutter aller Gottheiten und Göttinnen. Es entwickelte sich um Rhea ein großer Mutterkult und sie wurde von den alten Griechen im Rahmen eines großen Frühlingsfestes gefeiert.

Im England des 17. Jahrhunderts entstand aus einem Fest, welches ursprünglich der Mutter Gottes gewidmet war, der "Mothering Sunday". An diesem Tag wurden die Mütter und Großmütter besucht, und man brachte ihnen kleine Aufmerksamkeiten mit, wie zum Beispiel einen Kuchen oder Schmuckstücke. Es wurde dann ein großes Festessen veranstaltet und der Tag ganz im Rahmen der Familie verbracht.

Richtig durchsetzen konnte sich der Muttertag jedoch erst Anfang des 20. Jahrhunderts, wo er von Amerika über England dann auch nach Deutschland kam. Eine Frau namens Ann Marie Jarvis verteilte 1906 am ersten Todestag ihrer Mutter in ihrer Kirchengemeinde in den USA weisse Nelken zum Gedenken. Diese Aktion fand großen Anklang, und schon der zweite Todestag der Mutter wurde zum "General Memorial Day of all Mothers" ausgerufen. Es wurde nun ein Stein ins Rollen gebracht, bis sich schliesslich fast alle amerikanischen Bundesstaaten dieser Bewegung anschlossen. Im Mai 1914 wurde dann vom amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson der 2. Sonntag im Mai als offizieller nationaler Feiertag ausgerufen. Dieser Tag galt als ein Ausdruck der Liebe und der Dankbarkeit, die man den Müttern entgegenbrachte.

Ann Marie Jarvis jedoch bereute alsbald, diese Muttertags-Bewegung ins Leben gerufen zu haben, da der Grundgedanke immer mehr verblasste und dieses Fest mehr und mehr ein Fest des Profits wurde.

Über England, wo der "Mothering Day" wieder aufgegriffen wurde, kam der Muttertag 1922 dann nach Deutschland. Hier wurde diese Idee sofort vom Verband der deutschen Blumenhändler aufgegriffen, und auch heute ist es noch so, dass am Muttertag hauptsächlich Blumen verschenkt werden.

Leider ist der Muttertag inzwischen zu einem großen Geschäft ausgewachsen, und der Sinn dieses Festes ist immer mehr verloren gegangen. Jedoch kenne ich Menschen, die ihre Mutter sehr verehren, auch über den Tod hinaus, und für diese hat der Muttertag dann auch einen wirklichen und besonderen Sinn.

Der verstorbenen Mutter schenkt man an diesem Tag weiße Nelken, der lebenden Mutter schenkt man rote Nelken. So sagt es der Brauch.

1 Kommentar:

Mario van Middendorf hat gesagt…

Ich freue mich sehr darauf, mit Dir und Deinen Kindern diesen Tag zu gestalten.
Drück Dich herzlich: Det